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2017 2018

WOHER - WOHIN

Nach dem Krieg – der Anfang.

Nach den Wirren des Zweiten Weltkrieges standen die Verlage und die grafische Industrie vor gewaltigen Aufgaben.

Der Mangel war das beherrschende Thema:

·         Wo waren die erfahrenen Schriftsetzer, denen man die typografische Betreuung der Bücher anvertrauen konnte?

·         Wie weit konnte man bei der kreativ-erfinderischen Beschaffung von  Papier und Einbandmaterialien gehen?

·         Welche Druckereien waren in der Lage, die Anforderungen der angestammten und der neu gegründeten Verlage zu befriedigen?

·         Wie wären die logistischen Probleme des Transports von Material und Büchern zu bewältigen?

Das waren die alltäglichen Herausforderungen, die die beiden Herstellungsleiter Werner Lehmann – Hanser und Fritz Poerschke – Oldenbourg angetrieben haben, die Arbeitsgemeinschaft Münchner Verlagshersteller zu gründen.

Im Frühsommer 1951 luden sie zur ersten Tagung an den Starnberger See nach Tutzing ein. Die Reaktion war grandios: 35 Teilnehmer (das waren tatsächlich nur Männer) sind gekommen, um sich von Gleichgesinnten Rat zu holen, Neues zu erfahren, Wissen zu teilen, ihr Berufsumfeld zu ergründen und über die Veränderungen –besonders im Satz- und Reprobereich – zu diskutieren.

Die Protagonisten.

Werner Lehmann und Fritz Poerschke prägten Stil und Inhalt dieser ersten Arbeitstagungen, die jetzt jährlich an unterschiedlichen Orten in Süddeutschland stattfanden.

Nach dem Tod der beiden Gründer (Poerschke 1967, Lehmann 1974) organisierte die Witwe von Werner Lehmann – „Mutter Lehmann“ – die weiteren Tagungen. Sie wurde deren guter Geist – von den Tagungsteilnehmern verehrt und geschätzt. Ein wechselndes Gremium aus erfahrenen Herstellungsleitern übernahm die Programmverantwortung. Klaus Koop – Piper und Klaus Weberbeck – Hanser waren über viele Jahrzehnte die Primi inter Pares.

Jedes Jahr im Mai organisierten sie die Arbeitstagung der Münchner Verlagshersteller mit inzwischen über 100 Teilnehmenden aus dem DACH-Raum.
Besonders Klaus Weberbeck sei an dieser Stelle dafür herzlich gedankt.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands waren dann auch – endlich – die Kolleginnen und Kollegen aus Brandenburg, Sachsen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und  Sachsen-Anhalt mit auf der Tagung.

Ende und Anfang

Jede Veranstaltung kommt aber auch irgendwann in die Jahre.
Die Wünsche und Anforderungen aus dem Kreis der – vor allem jüngeren - Kollegenschaft erforderten eine Reform des Tagungsformats. Im Oktober 2004 wurde nach heftigen Diskussionen auf der Frankfurter Buchmesse die ursprüngliche Arbeitsgemeinschaft der Münchner Verlagshersteller aufgelöst.

Herstellerinnen und Hersteller sind Menschen der Tat. Noch auf der Messe sind sich etwa 60 Kolleginnen und Kollegen einig: Wir machen weiter mit der Tagung – nur anders.
Jetzt unter dem Namen Arbeitstagung der Herstellungsleiter. Seit dieser Gründungssitzung treffen sich die Herstellungsleiterinnen und Herstellungsleiter deutschsprachiger Verlage ohne Unterbrechung jährlich am Himmelfahrts-Wochenende im schwäbischen Kloster Irsee zur dreitägigen Arbeitstagung. (2020 und 2021 haben sie sich nur digital getroffen, aber wie!) 

Verein

Im Jahre 2015 war Vereinsgründung: der Herstellungsleitertagung e.V. wurde aus der Taufe gehoben. An der Gründung, der Satzungserstellung und der Lösung der anstehenden Probleme war Reiner Blankenhorn maßgeblich beteiligtIhm gebührt unser großer Dank für sein unerschöpfliches Engagement.

Die Leitung des Vereins übernimmt der Vereinspräsident, Gründungsvorsitzender wird Prof. Hans-Heinrich Ruta zusammen mit dem, aus dem Kreis der Vereinsmitglieder gewählten, Vorstand und dem Gremium.

Die Geschicke des Vereins verantwortet der vierköpfige Vorstand. Mit zwei weiteren in dieses Mat gewählten Mitgliedern bildet der Vorstand das Gremium. Das sechsköpfige Gremium plant und gestaltet die Tagungen.

Seit vielen Jahren ist das schwäbische Kloster Irsee am Himmelfahrtswochenende der Treffpunkt für Herstellungsleiterinnen und Herstellungsleiter. Wir treffen uns zum fachlichen Diskurs, zur Fortbildung und zum Networking. Jahr für Jahr bietet der Verein Herstellungsleitertagung e.V. den Mitgliedern ein anspruchsvolles Programm aus hochkarätiger Fachinformation, praxisnahen Workshops und attraktiver Kultur.

Pandemie – nicht zusammen aber gemeinsam

Die Jahre der Pandemie haben auch uns beeinflusst – aber nicht am aktiven Vereinsleben hindern können. Im Lockdown durften wir uns nicht treffen und wir hatten auch keinen Tagungsort. Was tun? Lösungen suchen! Das Gremium hat für diese Zeit ein Remote-Programm organisiert. Bestehend aus Online-Fachbeiträgen und – auch in der Pandemie geht informelles Networking – Online-Stammtischen. Beides war gut besucht und hat große Zustimmung gefunden.

Heute

Seit 2022 gibt es endlich wieder eine Arbeitstagung der Herstellungsleiter als Präsenzveranstaltung im Kloster Irsee. Ausverkaufte Hütte!

Das Format der Tagungsbeiträge und der Workshops wurde vom Gremium – dem Gremium mit der längsten Amtszeit ;) – teilweise auf remote umgestellt, der Praxisbezug stand neben dem Austausch im Vordergrund. Die Entwicklungen im Beschaffungsmarkt, „Grüne Themen“ und der Medienwandel werden vom Verein weiter konstruktiv begleitet und bilden einen Schwerpunkt für das Tagungsprogramm 2023.

Das kollegial-freundschaftliche Miteinander ist heute wichtiger denn je - herzlich willkommen im Herstellungsleitertagung e.V.!